Mein Vater verhörte Adolf Eichmann über 275 Stunden
Die Schüler der 12. Klassen unserer Schule konnten am 10. November 2015 die Fortführung des Projektes "Der Eichmann-Prozess" hautnah erleben. Nachdem Anfang Oktober 2015 die gleichnamige Ausstellung von Schülern der AG "Kriegsgräber" an unserer Schule eröffnet wurde, erzählte nun Alon Less persönlich über seinen Vater Avner Less. Als Polizeioffizier hatte er 1960 in Jerusalem die schwere Aufgabe übernommen, Adolf Eichmann zu verhören und Material für dessen Verurteilung zu sammeln. Alon Less erzählte beeindruckend, wie schwierig diese Aufgabe für seinen Vater war. Doch Avner Less bleibt während des über 275 Stunden langen Verhörs ruhig, fast freundlich. Einmal fragt Eichmann, ob er eigentlich noch Eltern habe. Avner Less antwortete, dass er einen Vater gehabt habe, den Eichmann deportieren ließ. "Das ist ja schrecklich!", sagte dieser…
Alon erzählte, wie liebevoll und fürsorglich es in seinem Zuhause zuging. Immer wieder ging es in den Gesprächen mit den Schülern auch um Episoden aus dem Leben der Familie Less. Dabei gab es zahlreiche Parallelen zur Flüchtlingssituation heute und Fragen nach dem Leben in der Schweiz und in Israel. Und Alon Less machte deutlich, dass es in seinem Leben keinen Hass gab und geben wird.