Preis für Schüler der Projektgruppe "Kriegsgräber"
"Nehmt die Wäsche von der Leine, holt die Kinder rein, die Zigeuner kommen." So oder ähnlich klingen, oft auch heute noch Klischees über Sinti und Roma. Durch die Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union können Volksgruppen aus Rumänien, Bulgarien und anderen osteuropäischen Ländern die freie Einreise nach Frankreich, Italien oder auch Deutschland wahrnehmen. Häufig hört man in der "wohlgeordneten" Gesellschaft hierzulande, dass Sinti und Roma nicht hierher passen.
Die Roma sind die größte Minderheit in der Europäischen Union. Außer dass Versuche, sie in die Gesellschaft ihrer Heimatländer zu integrieren, gescheitert sind, weiß man wenig über sie, über ihre Geschichte und die Ausgrenzungen und Vertreibungen in Vergangenheit und Gegenwart.
Unter dem Titel "Rom heißt Mensch" recherchierten Schüler der Projektgruppe "Kriegsgräber" zu diesem Thema. Die Ergebnisse ihrer Arbeit reichten die Jugendlichen bei der Annalise-Wagner-Stiftung in Neubrandenburg ein, die alljährlich den gleichnamigen Wettbewerb ausschreibt.
Das Ergebnis dieser zweijährigen Arbeit hat die Jury überzeugt.
74 Arbeiten wurden eingereicht und die Jury des Annalise-Wagner-Preises hat sich für zwei klare Gewinner entschieden. Der Schriftsteller Gregor Sander wurde mit dem Annalise-Wagner-Preis 2014 geehrt. Der 46-Jährige erhielt die Auszeichnung für seinen Roman "Was gewesen wäre“.
Der Jugendpreis ging an die Projektgruppe "Kriegsgräber“ der Europaschule in Rövershagen für das Projekt "Rom heißt Mensch“. Roman Oppermann, Kuratoriumsmitglied, sagte: "Sie haben nach historischen Spuren von Sinti und Roma in Deutschland, in Mecklenburg, in Mecklenburg-Strelitz, in Mirow, Neustrelitz, Feldberg oder Neubrandenburg gesucht. Sie haben vor allem Erinnerungen an Hass und Gewalt, an Rassismus und Intoleranz gefunden und dies aufgeschrieben.“ Weiter heißt es zur Begründung, dass die Jury des Annalise-Wagner-Preises der hohe Anspruch der Veröffentlichung, historisches Lernen aus regionaler Geschichte verbunden mit Fragen nach Menschenrechten und demokratischen Werten überzeugte.
Der Jugendpreis ist mit 200,00 € dotiert.