Workcamp 2018 - Radautz/Rövershagen
Die AG "Kriegsgräber" weilte in diesem Jahr während des Workcamps zunächst in Radautz (Rumänien). Mit Jugendlichen der Stadt wurde dort gemeinsam auf dem deutschen Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg, dem rumänischen und sowjetischen Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg gearbeitet. Außerdem nahmen die Jungen und Mädchen mit ihren Lehrern und ehrenamtlichen Betreuern Pflegearbeiten auf dem jüdischen Friedhof vor!
Ein besonderer Höhepunkt war die Einweihung der Erinnerungstafel in der Synagoge für die Juden der Stadt, die 1941 nach Transnistrien deportiert worden waren. Während dieser Zeremonie sprach auch Erika Feiler aus Israel über ihre Deportation nach Mogilev-Podolski (Transnistrien). Zudem erinnerten die Jungen und Mädchen des Projektes an die Juden aus Radautz, die während der Shoah ermordet wurden. So auch an Max Stenzler. Er war der Bruder von Bondy Stenzler. Bondy Stenzler war mit seiner Frau aus Israel angereist. Zahlreiche Ehrengäste würdigten das Projekt der AG "Kriegsgräber", so u. a. der Bürgermeister der Stadt und der Militärattaché der Bundesregierung in Bukarest.
Neben der Arbeit besichtigte die Gruppe den jüdischen Friedhof und die Synagoge in Siret. Hier lebten die Großeltern des Schriftstellers Edgar Hilsenrath, der als kleiner Junge die Deportation nach Transnistrien überlebte. In Siret leben keine Juden mehr. Synagoge und Friedhof sind in einem traurigen Zustand…
Den zweiten Teil des Workcamps erlebten und gestalteten beide Schülergruppen dann in Rövershagen und Umgebung. Gemeinsam wurde auf dem Lazarettfriedhof in Gelbensande, auf der Gedenkstätte für polnische Zwangsarbeiter (Friedhof Gelbensande) und auf dem Lehrpfad – KZ Außenlager Schwarzenpfost – gearbeitet.
Die Schüler der AG "Kriegsgräber" zeigten den rumänischen Jugendlichen ihre ehrenamtlichen Projekte. So konnten die rumänischen Teilnehmer der Einweihung eines "Denksteins" in Rostock beiwohnen. Die Schüler aus Rövershagen hatten das Schicksal von Inge Hochfelsen recherchiert und das Geld für den Denkstein gespendet. Außerdem gab es in Anklam ein Treffen mit Eitan Wagner aus Israel. Eitans Großeltern lebten ehemals in Anklam und wurden 1940 nach Belzec deportiert und ermordet. 2014 hatten Schüler der AG "Kriegsgräber" die Verlegung eines Stolpersteins für Eitans Großeltern und für seinen Vater initiiert. Weitere Höhepunkte des Workcamps waren der Besuch des Vogelparks in Marlow, der Besuch der Bernsteinmanufaktur in Ribnitz-Damgarten, eine Bootsfahrt auf der Warnow und eine Betriebsbesichtigung bei Scandinavian WeldTech. Außerdem trafen die Workcampteilnehmer in Schwerin Sozialministerin Drese, sie ist nicht nur Sozialministerin, sondern auch ehrenamtliche Vorsitzende des Regionalverbandes Bad Doberan des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Mecklenburg-Vorpommern. Von dem anschließenden Besuch des Landtages und der Stadtbesichtigung waren alle Schüler sehr beeindruckt.
Mit dem Länderabend "Rumänien" fand das Workcamp im Heidetreff Gelbensande einen würdigen Abschluss. Den letzten Tag verbrachten alle Teilnehmer des Workcamps in Berlin.
Wir bedanken uns für die Förderung des Workcamps bei:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.,
Stiftung "Gedenken und Frieden",
Landtag Mecklenburg-Vorpommern,
Europaschule Rövershagen
Werbemittel: OSPA Rostock, SWT
Besonders bedanken möchten wir uns bei Uwe und Dagmar Bannenberg, die uns als ehrenamtliche Helfer beim Workcamp aktiv unterstützt haben!
Außerdem bedanken wir uns ganz herzlich bei der Siebenbuchen Kaserne in Sanitz und Oblt. Krug für die tolle Unterstützung unseres Workcamps!
Danke auch an Herrn Mehl und Frau Drese.
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei den Gemeinden Gelbensande, Blankenhagen, Bentwisch, Rövershagen und Mönchhagen für die finanzielle Förderung unserer Projektarbeit 2018 bedanken!
TV: Nordmagazin vom 3. Juli 2018
Schüler der AG "Kriegsgräber"