Studienfahrt nach Polen 2019
Tag 1 (04.03.2019): Am ersten Tag unserer Reise stand die Anreise nach Lublin an. Wir trafen uns um 5:45 Uhr vor der Schule, um pünktlich um 6:00 Uhr zu unserer 11-stündigen Fahrt quer durch Polen aufzubrechen. Nach einigen Zwischenstopps erreichten wir gegen 18 Uhr unser Hostel. Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten, gingen wir zum Abendessen - oder wollten es zumindest. Denn erstmal saßen wir eine halbe Stunde im falschen Restaurant, bis Frau Farchmin unsere Kontaktperson erreicht und uns mitgeteilt hatte, dass wir ein Restaurant weiter müssen. Nach dem reichhaltigen Abendessen ging es zurück ins Hotel, wo wir uns auf den nächsten Tag vorbereiteten.
Tag 2 (05.03.2019): Heute stand die Fahrt in die Gedenkstätte Majdanek an. Zuerst gingen wir, diesmal ohne Umwege, frühstücken. Dort erhielten wir auch unsere Lunchpakete und wurden von unserem Bus abgeholt. Nach der Ankunft in der Gedenkstätte begaben wir uns auf eine mehrstündige Tour durch das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Dabei wurden wir von einer jungen Frau begleitet, die uns viel über die Gedenkstätte erzählte. Wir sahen zuerst die Baracken der Aufseherinnen, bevor wir an Arbeits- und Wohnbarracken vorbeikamen. Es gab sehr bewegende Momente. Man merkte zum Beispiel in der Baracke, in welcher die Schuhe der Häftlinge (ein unvorstellbares Ausmaß an Männer-, Frauen- und Kinderschuhen) gesammelt waren, wie sehr uns alle dieses Thema bedrückte. Diese Stimmung wurde durch das nasse und kalte Wetter nur noch verstärkt. Noch bewusster wurden wir uns die Gräueltaten, die sich an diesem Ort abgespielt haben, im Krematorium, am "Rosengarten", wo die Häftlinge nach Arbeitsfähigkeit sortiert wurden, und an der riesigen Kuppel, unter der ein großer Haufen Asche der getöteten Menschen zusammengetragen war. Auch mich berührte dieser Tag und die Erlebnisse dort sehr stark. Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, erfuhren wir noch etwas über ein Mädchen, was damals im KZ Tagebuch geführt hatte. Auch das war sehr interessant und bewegend. Zurück im Hostel hatten wir noch Freizeit und erkundeten die nähere Umgebung. Um das Erlebte noch besser verarbeiten zu können, gab es am Ende des Tages ein gemeinsames Gespräch mit Schüler und Lehrern.
Tag 3 (06.03.2019): An diesem Tag stand eine Führung durch die historische Altstadt von Lublin an. Wir erfuhren auf unserer Tour, die uns zu einer prachtvollen Kirche, durch das Krakauer Tor, zum Lubliner Schloss und schlussendlich in eine Synagoge führte, viel über die Geschichte der Juden in Polen und Lublin. Wir erfuhren auch, dass vor dem Holocaust ein Drittel der Bevölkerung Lublins jüdisch war und es deshalb auch "jüdisches Oxford" genannt wurde. Nach dieser wirklich interessanten Stadtführung hatten wir noch eine Menge Freizeit, wobei wir die Stadt auf eigene Faust erkunden konnten.
Tag 4 (07.03.2019): Am vierten Tag unserer Reise ging es früh am Morgen in die polnische Hauptstadt Warschau, welche etwa 2 Bus-Stunden entfernt liegt. Dort angekommen begaben wir uns zuerst zu Fuß durch das ehemalige jüdische Ghetto, wo wir mehrere Denkmäler und Statuen bestaunen konnten. Danach ging es mit dem Bus durch die Warschauer Innenstadt, wo wir etwas Freizeit hatten, bevor es zum Museum für jüdische Geschichte in Polen ging. Dort erfuhren wir viel darüber, wie es den Juden in Polen vor, während und nach dem Holocaust ging. Nach der interessanten Tour durch das Museum wurden wir zu unserem Hotel in Warschau gefahren, wo wir unsere Zimmer bezogen und danach noch die Umgebung erkunden konnten.
Tag 5 (08.03.2019): Am letzten Tag unserer Reise stand die Rückreise an. Gegen 16:30 Uhr kamen wir erschöpft und mit vielen Erinnerungen und Fotos im Gepäck in Rövershagen an.
Hiermit möchte ich mich bei allen Beteiligten, vor allem aber bei Frau Pochstein, Frau Farchmin und Herr Grimberger bedanken. Für mich war es eine sehr bewegende und erlebnisreiche Fahrt.
Kevin Kunkel