Sommerkonzert in Graal-Müritz
Oje… was mach ich bloß…wie fang ich am besten an? Schon seit Tagen schiebe ich diesen Artikel vor mir her, weil ich nicht weiß, wie ich meinen Bericht verfassen soll. Und das Wort "Bericht" stört mich jetzt auch noch! Okay, ich versuche es einfach. Kann ja nur schief gehen…
Am 11.6.2018 war es endlich so weit. Das Sommerkonzert sollte stattfinden. Ich hatte mich schon seit Anfang Mai darauf gefreut. Jedes Jahr darf ich nämlich Ralph Grimberger und den kleinen Chor (Klasse 5 und 6) ins Chorlager begleiten. Und da gibt es neben vielen schönen gemeinsamen Erlebnissen immer diesen einen magischen Moment. In der letzten Probe singen die Kinder nur für mich. (Das stimmt so nicht ganz, aber es fühlt sich so an.) Ich sitze dann ganz gebannt vor ihnen, lausche meinem Privatkonzert und genieße den Klang der reinen Stimmen. Und immer findet sich mein Favorit unter den Songs. Diesmal war es "Ist da jemand" von Adel Tawil - Quatsch, vom kleinen Chor, also überarbeitet, mehrstimmig und noch schöner als das Original…minutenlange Gänsehaut garantiert.
Dementsprechend riesig war meine Vorfreude. Die Kirche war so voll wie sonst nur zu Weihnachten. Und sie war kuschelig warm - schon mal zwei Superbedingungen für die kleinen und großen Künstler. Endlich ging es los. Aber was war das? Der Kleine Chor hatte mit den Kreisen von Johannes Oerding einen völlig untypischen Start. Ein verpasster Einsatz irritierte einige Sängerinnen und Sänger derart, dass sie aus dem Takt gerieten. Trotzdem waren die Zuschauer ganz große Klasse und spendeten begeisterten Applaus. In den darauf folgenden Songs konnte man beobachten, wie der kleine Chor sicherer und stimmstärker wurde, was nicht zuletzt an der Begeisterung und Fairness des Publikums lag. (Ich will und werde jetzt auf keinen Fall meckern. Das steht mir auch gar nicht zu. Manchmal ist halt der Wurm drin. Und außerdem durfte Rövershagen zwei Tage später den Kleinen Chor in gewohnter Qualität erleben.)
Es folgten die Großen, die auf ihre Art ein Strahlen in der Kirche verbreiteten und die Zuhörer sofort in ihren Bann zogen. Wunderschöne Ausschnitte aus dem Musical "Waitress" bildeten den Auftakt. Es folgten die einzelnen Ensembles mit "Let me down easy" (10-12), "Choral Highlights" (7-9) und "Mamma mia" (10-12). Da einen Song zum Favoriten zu küren ist eigentlich unmöglich. ABBA liebe ich, seit ich denken kann. Und ich bin echt froh darüber, dass die guten alten Oldies immer einen Platz im Programm finden. Sehr beeindruckt haben mich auch die Ausschnitte aus dem Musical. Und und und…
Für die beiden letzten Lieder vereinten sich die verschiedenen Ensembles wieder zum Großen Chor. Als dieser "Ein Geschenk" von Ewig sang, gingen die Sängerinnen und Sänger plötzlich in die Zuschauerreihen und bedankten sich mit einer kleinen Gabe bei ihren Eltern. Das war so ein berührender Moment, das nicht nur die Beteiligten Tränen in den Augen hatten. In Zeiten wie diesen sind solche Gesten leider selten geworden. Umso wertvoller ist es, dass es sie gibt. Und ganz von allein setzen sie sich genau an der richtigen Stelle im Herzen fest. Ganz bestimmt hat nicht nur ein Zuhörer darüber nachgedacht, bei wem er oder sie sich vielleicht auch mal bedanken könnte. Danke für diese bezaubernde Idee!
Mit "Radioactive" von den Imagine Dragons sorgten die Großen schließlich dafür, dass das Konzert einen beschwingten Abschluss fand. Minutenlanger Applaus und Jubel waren der wohlverdiente Lohn für die Mühen im Vorfeld. Zum Gelingen dieses wunderbaren Abends hat selbstverständlich auch der Kleine Chor beigetragen!!! Und obwohl mein Herz ehrlich gesagt eher den "Kleinen" gehört (wegen der vielen tollen Momente im Chorlager), möchte - nein will ich an dieser Stelle unbedingt mal loswerden, wie enorm sich der Große Chor entwickelt hat, seit ich die Konzerte regelmäßig besuche. Er begnügt sich nicht mehr damit, einfach nur da zu stehen und wundervoll zu singen, nein, die Mädels (sorry Jungs) verabreden, welche Kleidung sie tragen und sie bewegen sich auf der Bühne passend zu den Songs. Sie haben mit der Zeit sehr an Ausstrahlung gewonnen, sicherlich auch dank des engagierten Einsatzes von Imke Christoffer, Anja Friday und im Vorfeld von Ralph Grimberger. Diese drei sind wirklich ein Geschenk für unsere Schule!
Ein viel zu kleines DANKE an Euch alle!